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Die ersten Ausstellung im Jahresprogramm 2016 im FAK-Förderverein Aktuelle Kunst Münster e.V. zeigt Werke von Alke Reeh (*1960) und Johanna Reich (*1977). Beide Künstlerinnen setzen sich in ihren Arbeiten mit dem dem (weiblichen) Körper – seinen äußeren Erscheinungsformen und der inneren Verfasstheit – auseinander und arbeiten dabei in unterschiedlichen Medien.
Im Zentrum des Schaffens der Düsseldorfer Künstlerin Alke Reeh steht die stetige Beschäftigung mit alltäglichen Erscheinungsformen, die sie aus ihrem ursprünglichen Kontext löst und in neue, überraschende Sinnzusammenhänge stellt. In der Werkgruppe „Röcke und Schnittmuster“ untersucht sie die Formen von Kleidungsstücken, die sie als Plastiken aus Gips und Porzellan formt und in den Raum stellt. Dadurch erscheinen die Arbeiten fast wie überdimensionierte Bodenvase, der Bezug zum menschlichen Körper wird somit beinahe aufgehoben. Abstraktes und Figuratives, Bild und Abbild werden miteinander verschränkt. Verstärkt wird diese Durchdringung durch die dazugehörigen Fotomontagen. Dort streift Alke Reeh den in Rückenansicht abgebildeten Menschen ihre Skulpturen wie Kleidungsstücke über, wodurch ihre Werke an Lebendigkeit gewinnen und dennoch einen starken Kontrast zur Materialität bilden.
In ihrem partizipatorischen Projekt „HERONIES und AMAZONEN“ untersucht die Kölner Medienkünstlerin Johanna Reich den Einfluss von Vorbildern und die persönliche Lebensentwicklung von jungen Mädchen und Frauen in verschiedenen Lebensaltern. HEROINES“ ist die bildnerische Auseinandersetzung von jungen Mädchen im Teenageralter mit ihren medialen Vorbildern. In der Überblendung von Starbild und dem Porträts der jungen Mädchen entstehen neue, eigenständige Porträts, welche die Künstlerin nach den Halbgöttinnen der Antike – Heroines – betitelt. In „AMAZONEN“ arbeitet Johanna Reich ausschließlich mit Tondokumenten. Dafür hat sie Frauen verschiedener Generationen interviewt. Sie erzählen von ihrem Lebensweg, ihren Entscheidungen, Vorbildern und dem Wandel der Rolle der Frau von 1945 bis heute. Dabei spielen immer wieder die Konflikte zwischen den eigenen Idealvorstellungen und Wünschen für das eigene Leben und der Anpassung an gesellschaftliche Gegebenheiten eine zentrale Rolle.