HOW TO DRAW A HORSE

MATTHIAS BECKMANN & ROMAN PODESZWA

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Roman Podeszwa (*1985) und Matthias Beckmann (*1965) beschäftigen sich mit der Gattung der Zeichnung. Beide Künstler nutzen dieses Medium um ihre Umwelt wiederzugeben. Sie arbeiten mit einfachsten Mitteln, einzig Papier und Stift nutzen sie für ihre künstlerische Arbeit. Beide Künstler fertigen ihre Arbeiten direkt vor Ort an, ohne Vorzeichnung oder vorherige Studien. Und doch können die Ergebnisse kaum unterschiedlicher sein.
Für Roman Podeszwa sind seine Zeichnungen eine Art Tagebuch, in dem er seine ganz persönlicheLebenswelt und insbesondere seine Gefühlswelt wiedergibt. Seine Arbeiten zeugen von seinen Gefühlen, Ängsten und Erinnerungen. Auch die alltägliche Ironie und Skurrilität des Lebens wird in den Werken gezeigt. In seinen Zeichnungen verbindet Roman Podeszwa Bild und Sprache miteinander. Beides steht gleichwertig nebeneinander, ergänzt und kommentiert sich gegenseitig. Seine Arbeiten sind nicht auf exakte Wiedergabe der Realität oder auf hohe künstlerische Vollendung angelegt. Er fertigt seine Zeichnungen direkt, allein aus seiner Imagination an, ohne größere vorherige Planungen, sodass diese immer den ungefilterten Eindruck seiner eigenen Innerlichkeit zum Ausdruck bringen. In lockerem Strich lässt der Künstler eine Art Journal entstehen, wobei die Zeichnungen immer den Eindruck ihres unmittelbaren Entstehens beibehalten. Für Roman Podeszwa spielt die Zeitlichkeit eine besondere Rolle. Viele seiner Zeichnungen entstehen als sogenannte „Einminüter“, bei denen er pro Minute eine Zeichnung anfertigt. Die so entstehenden Werkkonvolute zeigen die gesamte Bandbreite der menschlichen Lebenswelt.
Der Berliner Matthias Beckmann ist sicherlich international einer der bekanntesten Künstler, die sich dem Medium der Zeichnung verschrieben haben. Im Gegensatz zu Roman Podeszwa zeigen seine Arbeiten nicht seine persönliche Gefühlswelt, sondern geben die sichtbare Außenwelt wieder. Seine feinen Bleistiftzeichnungen zeigen die Lebenswelt der Großstädte, die Innenräume von Museen, Galerien und Künstlerateliers. In verschiedenen Serien untersucht er das Verhalten der Menschen in unterschiedlichen Räumen, architektonische Zusammenhänge und die kleinen, unscheinbaren Gegebenheiten unserer Umwelt. Seine Zeichnungen sind von hoher Detailgenauigkeit und geben den Blick des Künstlers auf die Welt wieder. In zarten Strichen zeichnet Matthias Beckmann immer direkt vor Ort. Ohne vorherige Studien eben sie das wieder, was ihm in dem Moment vor Augen steht. „Die Zeichnungen von Matthias Beckmann sind graphische Werke in ihrer reisten Form, lediglich der kontinuierende Linienfluss des Bleistifts beschreibt kompromisslos und präzise die Formsilhouetten. Kein An- und Abschwellen der Linie, keine nervösen Kravaturen und Schraffuren, lediglich die skrupulöse und hartnäckige Umschreibung der Dinge durch die Konturlinie waltet hier vor.“ (Markus Müller, Ausst.-Kat. Matthias Beckmann INNENSICHT, Das Graphikmuseum Pablo Picasso Münster, 2004)