FAK.16

Im Jahr 2016 geht der FAK eine ganz besondere Partnerschaft ein. In Zusammenarbeit mit dem Westdeutschen Künstlerbund e.V. (WKB) – der in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen feiern wird – wird ein Ausstellungsprogramm gezeigt, dass Vergangenheit und Zukunft miteinander verbindet.
Geplant sind vier Ausstellungen, die jeweils zwei künstlerische Positionen zusammen präsentieren. Eine junge Künstlerin oder ein junger Künstler wird gemeinsam mit einer, schon etablierten künstlerischen Position (Mitglied im WKB) ausgestellt. Die Auswahl der Künstler-Paare beruft sich dabei auf eine gemeinsame Auseinandersetzung mit bestimmten Themen oder Techniken. In der Zusammenfügung und Gegenüberstellung von zwei Positionen unterschiedlicher Künstlergenerationen soll untersucht werden, wie sich gemeinsame Themen in unterschiedlicher Herangehensweise und in unterschiedlichen Medien zueinander verhalten. Der so entstehende Dialog soll den künstlerischen und geistigen Austausch über die Altersgrenzen hinweg unterstützen und fördern. Die aufgegriffenen Themen reichen von der Identitätssuche des weiblichen Geschlechts (Johanna Reich & Alke Reeh), der Transformation von Natur (Nora Schattauer & Nico Joana Weber), der Abstraktion des Raumes (Caroline Bayer & OSTER+KOEZLE) bis zu der Auseinandersetzung mit der Gattung der Zeichnung (Roman Podeszwa & Matthias Beckmann). Die Ausstellungen sollen aufzeigen, dass ähnliche Fragestellungen in ganz unterschiedliche Wahrnehmungsweise und künstlerische Handlungen untersucht und dargestellt werden können und diese Generationen verbinden und vereinen.
Durch das Ausstellungsprogramm 2016 wird der zentralen Grundgedanke des Westdeutschen Künstlerbundes e.V. – die Förderung der künstlerischen Vernetzung und des künstlerischen Nachwuchses – weiterentwickelt und auf einer anderen Ebene fortgeführt. Mit der Verbindung zweier Künstlergenerationen soll nicht nur auf die Geschichte und Tradition des Künstlerbundes hingewiesen, sondern insbesondere auch ein Ausblick auf die Zukunft gegeben werden. Die Aktualität von Kunst liegt insbesondere in der gegenseitigen Auseinandersetzung und der Diskussion über (Alters-)Grenzen hinweg.
Begleitet wird die Ausstellungsreihe durch vier Katalogbroschüren, die die einzelnen Ausstellungen dokumentieren und die jeweiligen Künstlerpositionen vorstellen. Weiterhin finden Kuratorenführungen und Künstlergespräche statt, die einer erweiterten Vermittlung der Ausstellung und einer Anregung zur Diskussion über Kunst dienen. Hier werden neben der allgemeinen Bürgerschaft von Münster insbesondere die Studierenden der Kunstakademie Münster und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster angesprochen, um den Generationsdiskurs auch auf die angehenden Künstler*innen und Kurator*innen auszuweiten. Thematische, auf die Ausstellungen bezogene Performances, Lesungen und Konzerte runden das Programm ab und stellen Querverbindungen zu anderen künstlerischen Sparten her. So ist u.a. ein Konzert von Roman Podeszwa, der auch als erfolgreicher Musiker tätig ist, geplant.
Konzipiert und realisiert wird das Ausstellungsprogramm 2016 von den zwei Kunsthistorikern und freischaffenden Kuratoren Claudia Rinke und Thomas Hensolt.